Industrie- und Praxissemester : Technische Hochschule Rosenheim

Forschungs-, Industrie- und Praxissemester

Eine wesentliche Stärke der Hochschulen für angewandte Wissenschaften ist die Praxiserfahrung der Professoren. Um diese Kompetenz zu erhalten, nutzen die Professoren in der Fakultät für Informatik regelmäßig das Recht auf ein Praxissemester. Dies ist insbesondere in einem schnelllebigen Fach wie der Informatik dringend notwendig, damit den Studierenden nicht nur das theoretische Wissen aus den Büchern vermittelt wird, sondern auch die realen Probleme in den Firmen veranschaulicht
werden.

Industrie- und Forschungssemester 2023

Das Projekt

Erarbeitung eines interdisziplinären Forschungsthemas an der TH Rosenheim zwischen den Fakultäten ANG, WI, INF sowie der Abteilung FuE und roteg. Der Forschungsschwerpunkt ist in den Bereichen Bauen, Planen und Energie angesiedelt.

Der deutsche Gebäudesektor steht vor enormen Herausforderungen, sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb von Gebäuden entstehen weiterhin hohe Emissionen und ein umfangreicher Ressourcenbedarf. Der Gebäudesektor hat die Klimaschutzziele bisher nicht erreicht, während die europäische Gebäuderichtlinie für das Jahr 2030 mit dem Nullemissions-Standard neue Herausforderungen formuliert.

Die Ursachen für die Schwierigkeiten des Sektors liegen auf der Hand: Angestrebte Effizienzsteigerungen im Gebäudebetrieb, die Steigerung der Sanierungsrate, die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft sowie die Flexibilisierung und netzdienliche Gestaltung von Gebäuden haben zu immer komplexeren Anforderungen und damit zu einer wachsenden Anzahl an Planungsaufgaben und Abhängigkeiten über den gesamten Gebäude-Lebenszyklus geführt. Dem wachsenden Bedarf an effektiver Informationsverarbeitung hinken die technischen Lösungen trotz zahlreicher Entwicklungen weiter hinterher.

Die Digitalisierung im Bauwesen bietet großes Potenzial diesen Herausforderungen zu begegnen. Diesen Bedarf greift die Forschungsgruppe auf und stellt die Erforschung von digitalen Zwillingen und KI-Methoden zur Vernetzung der verschiedenen Fachdisziplinen und zur Bewältigung der genannten Herausforderungen in den Mittelpunkt.

Die Informatik vertreten durch Silke Lechner-Greite beschäftigt sich innerhalb des Forschungsvorhabens mit der Konzeptionierung des digitalen Zwillings. Der Kernpunkt dabei ist die Integration von Modellen und Daten aus den jeweiligen Forschungseinheiten zu einem kollaborativen digitalen Zwilling. Entscheidend ist dabei die Einbindung performance-bezogener, dynamischer Modelle und deren Verknüpfung mit der bereits standardisierten strukturellen Abbildung von Gebäuden mittels BIM.